Warum Waschbären zwar niedlich aber problematisch sind

Waschbären wirken auf den ersten Blick niedlich: Mit ihrer schwarzen „Maske“, dem buschigen Schwanz und ihrem neugierigen Verhalten erinnern sie an kleine Plüschtiere. Doch in Hagen sind sie längst zu einem ernsten Problem geworden. Ursprünglich aus Nordamerika eingeschleppt, haben sie sich hier stark vermehrt und sind inzwischen nicht nur im Wald, sondern auch mitten in Wohngebieten anzutreffen.

In Hagen durchwühlen die Tiere Gärten, suchen in Mülltonnen nach Fressbarem und dringen sogar in Häuser ein, wenn sie über Dächer oder Fassaden Schlupflöcher finden. Immer öfter werden sie in Gartenhäuschen oder auf Dachböden gesichtet. Anwohner berichten von Schäden an Gebäuden und Dämmungen, und selbst eine Fabrik in Delstern hatte bereits mit von Waschbären verursachten Zerstörungen zu kämpfen.

Besonders problematisch ist ihre Anpassungsfähigkeit: Waschbären sind Allesfresser und machen sich sowohl über Obst und Nüsse als auch über Amphibien, Vögel und kleine Säugetiere her. Damit gefährden sie die Artenvielfalt und werden zu einer Gefahr für die heimische Natur. Hinzu kommt das Risiko der Krankheitsübertragung – etwa durch Spulwürmer, die auch für Menschen gefährlich sein können.

Für Hagen bedeutet dies eine wachsende Herausforderung. Aus unserer – der Jägerschaft – Sicht entwickeln sich die Tiere zu einer regelrechten „Plage“ und erfordern verstärkte Maßnahmen zur Eindämmung. Doch Fangaktionen sind teuer und zeitintensiv, zudem gibt es strenge EU-Vorgaben zum Umgang mit invasiven Arten. Allein 2020 wurden in Hagen 436 Waschbären gefangen – ein Zeichen dafür, wie stark sich die Population bereits ausgebreitet hat.

So zeigt sich, dass der Waschbär, so possierlich er auch wirkt, in Hagen längst kein harmloser Waldbewohner mehr ist, sondern eine invasive Art, die sowohl ökologische Schäden verursacht als auch die Lebensqualität der Menschen in der Stadt beeinträchtigt. Daher ist es wichtig im Sinne des Menschen und des Naturschutzes stark in die Population einzugreifen. Der Waschbär als Neozon hat in unserer Kulturlandschaft nur wenige Fressfeinde zu fürchten, von einer natürlichen Begrenzung des Bestands ist also nicht auszugehen. Die gezielte Jagd auf den Waschbären ist damit wichtiger Bestandteil, den ursprünglichen Fehler der Einschleppung der Tiere durch den Menschen wieder gut zu machen.

Einen kurzen Medienbeitrag zum Thema findet ihr beim WDR unter: https://www1.wdr.de/fernsehen/wdr-aktuell/videos/wdr-aktuell–lokalzeit-clip-wdr-aktuell-108.html

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